Navigation ist die Wissenschaft, den Schiffsort zu bestimmen, und die Kunst, das Schiff sicher von Ort zu Ort zu leiten.
(Admirality Manual of Navigation). |
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EinleitungDie Aufgaben, die ein Navigator zu lösen hat sind die Bestimmung des Schiffsortes und die Kursangabe zum Ziel. Dazu gibt es eine Anzahl Verfahren, die auf Trigonometrie beruhen und schon im 16. Jh. entwickelt wurden. Als Sportbootfahrer mit Küstenführerschein hat man die geometrischen Konstruktionen mit Zirkel und Lineal in der Karte gelernt. Ein paar Aufgaben kann man auch mit einfachen Hilfsmitteln durch Berechnung lösen, z. B. mit dem Rechenschieber. Mathematisch gliedern sich die Rechenmethoden nach:
Navigatorisch unterteilt man die Aufgabe in Ortsbestimmungen und Kursbestimmungen. Die Ortsbestimmungen sind eigentlich — außer beim Koppeln — Standlinienbestimmungen durch andere Methoden als Kreuzpeilungen:
Die Versegelung und die Vierstrichpeilung sind eigentlich auch Entfernungsbestimmungen, ebenso wie die Berechnung der Kimmentfernung. Dann gibt es noch eine spezielle Methode: die Horizontalwinkelpeilung mit drei Objekten. Die Kursbestimmungen aus den Start- und Zielkoordinaten sind Entfernungsabhängig. Die einfachste Methode ist die der mittleren Breite. Etwas anspruchsvoller ist die der gemittelten Breite, und recht fortgeschritten ist dann die Großkreisnavigation. Im Gezeitenrevier braucht man dann die Kurse bei Stromversetzung. Dann gibt es noch die Aufgabe, ein bewegliches Ziel zu treffen (Treffpunktaufgabe). Schließlich kann man die Besteckversetzung auch berechen. Für die Aufgabenkreise gibt es wenige Rechenregeln. Mit den im Abschnitt Trigonometrie gezeigten Regeln kann ein Navigator Berechnungen mit einem Taschenrechner — oder mit einem Rechenschieber — durchführen (allerdings sind die Rechenvorschriften für den Rechenschieber optimiert). In Ergänzung zu der Arbeit in den Karten mit Zirkel und Dreieck — je nach Neigung. Dabei muss herausgehoben werden, dass die Genauigkeit der Rechenschieberberechnungen in aller Regel die der Konstruktion mit Zirkel und Zeichendreieck übersteigt, sie ist sogar genauer als die übliche Messmethodik an Bord. Die Rechenmethoden, die hier vorgestellt werden, ersetzen nicht die Kartenarbeit — sie ergänzen sie und sind bei einiger Übung schneller und genauer auszuführen als grafische Konstruktionen. Aber man muss die Rechenschieberergebnisse ständig überprüfen — schon weil der Rechenschieber keine Kommastellen liefert. Die berechneten Kurse sind immer in die Seekarte einzutragen um Hindernisse auf dem Kurs erkennen zu können. |
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© Rainer Stumpe URL: www.rainerstumpe.de |