Zusammenwirken der Kräfte

Skizze Die Gravitationskräfte und die Fliehkräfte wirken alle gleichzeitig. Um ihren gemeinsamen Einfluß ab­schät­zen zu können, müssen wir sie vektoriell (unter Be­rück­sichtigung der Richtung) addieren.

Kraft mondzugewandt mondabgewandt

ZErde 3,37·10-2 N
ZSystem-Mond 1,262·10-5 N 5,718·10-5 N
ZSystem-Sonne 5,946·10-5 N
GErde 9,80665 N
GMond 3,43·10-5 N 3,21·10-5 N

Mit diesen Daten können wir nun den Unterschied der Kräfte auf der mond­zugewandten und der mond­ab­ge­wandten Seite der Erde berechnen.

Berechnung der Änderung der Erdanziehung durch die wirkenden Fliehkräfte und die Mondanziehung
  mondzugewandt mondabgewandt

GErde 9,80665 N 9,80665 N
ZErde -0,033693 N -0,033693 N
GMond -0,000034312 N +0,000032110 N
ZSystem-Mond -0,000012044 N -0,000057180 N
ZSystem-Sonne -0,00005946 N -0,00005946 N

G'Erde 9,772850 N 9,772287 N

Änderung der Erdanziehung -0,03374 N -0,03372 N

Sowohl auf der Seite der Erde, die dem Mond zugewandt ist, als auch auf der gegenüberliegenden Seite resultiert also eine Kraft, die vom Erdmittelpunkt weg gerichtet ist. Ihr größter Anteil ist die Fliehkraft durch die Erddrehung. Auf der mondzugewandten Seite ist die Kraft etwa 2 · 10-6 N größer als auf der ab­ge­wandten Seite. Das erklärt (qualitativ!) den Unterschied der beiden täglichen Hochwasser.

Die Fliehkraft ZErde ist abhängig von der geografischen Breite, und sie nimmt vom Äquator in Richtung der Pole ab. Ebenso nimmt die Mondanziehung mit dem Abstand von der Verbindungslinie Erde-Mond ab. Es resultiert also eine gezeitenerzeugende Kraft, die von der Stellung des Mondes und der geografischen Breite abhängt.


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